SR500-Freunde

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ins Zentralmassiv Juli 23
 

Die Meteorologen hatten uns für ein paar Tage stabiles Wetter vorhergesagt - so beginnen unsere Reiseberichte. Also Moppi gesattelt und auf nach Südwesten. Bei uns und in -F- Land hatte es Hitzetage gegeben und da fahren wir nicht mehr gerne, anstrengend und die Konzentration schwindet.

Über die Nordspitze von Luxemburg, tanken in Troisvierges (Elfen!) und dann über Neufchateau an die Maas. Wir haben einen Lieblings-Rastplatz in Straimont an einer Vierre-Brücke, der liegt ideal in Raum und Zeit, wir mögen die erste Rast nach 2 1/2 Stunden, Stullen und Kaffee. Immer wieder ein Erlebnis: der Abstieg aus den Ardennen in die Täler rund um die Maas, diese weiten lichtdurchfluteten Auen. In Dun biegen wir ab in den Argonner Wald, Mensch, war das damals grausig dort. Heute erzählen nur noch Schilder wie "Kaisertunnel" vom damaligen Schrecken, wir sind in einer glücklichen Generation aufgewachsen. Auf der Südseite der Argonnen fallen wir in das Gebiet des Der, das keltische Wort für Eiche, mit diesem flächenmässig grossen Flach-Stausee, um die Marne zu regulieren. Südlich von Mussy an der Seine hatten wir ein total knuffiges Airbnb, wo wir jetzt zum zweiten Mal waren, in Charrey bei Annick, récommandé!

Champagner kommt nicht nur von der Marne, auch an der Seine gibt es Abschnitte, die das benutzen dürfen, und immer wieder lustig: du fährst die Strasse lang, die von jetzt auf gleich von der Route du Champagne zur Route du Crémant wechselt, die Weinberge und Trauben sehen gleich aus, die Monatsmiete und der Flaschenpreis fallen auf ein Drittel. Das ist Marketing.

Kurz vor Avallon haben wir uns noch die nötigen Nebel-Zusatzscheinwerfer gekauft und montiert, c'est obligatoire! In Décize sind wir über die Loire, die ist dort getrennt in alte Loire, siehe Foto, und neue Loire, die führt heute das Wasser, aber in der Loire ist heutzutage eh immer wenig Wasser, aus dem Massif kommt nicht mehr viel. Schnell durch Moulins ins Tal der Sioule, wenig bekannt, aber schön. In Aubusson, einem alten Hauptort, hatten wir ein Airbnb, erstaunlich ruhig gelegen trotz fast mitten im Zentrum, welches aber strassenmässig knalleng ist und somit der Durchgangsverkehr freiwillig draussen bleibt. Südlich von Aubusson ist die Creuse, ein malerisches Département, abgelegen in den Bergen ohne Schnickschnack, auf dem Weg ins Cantal. Dort war das Wetter etwas kritisch, die Wolken lagen auf und den Puy Mary haben wir aus Vernunftsgründen ausfallen lassen, wir hätten uns den Ar...m abgefroren, mitten im Juli! Es war Nordwestwind und im Südosten waren wir im Lee wieder in der Sonne. Die Hochebenen des Massifs sind klasse zum Fahren, Licht, Kurven, kein Verkehr. Vorbei am Mt Mezenc mit seiner breiten, hängenden Schulter, zum Lignon, ein absolut malerischer Fluss, nach St. Étienne ins Première Classe, das war die Rettung an einem Freitagnachmittag, als andere touristische Unterkünfte ausgebucht waren. Wir mögen Première Classe und F1 wg Preisleistung, Bank mit Tisch vor der Türe und Microvelle inside.

Der Weg durch Lyon ist fast nur auf der Stadtautobahn zu ertragen, aber die kostet nichts, nur die Abbiegerei muss man vorher pingelig aufschreiben, nach Schildern fährt man immer zu weit /aussen.

Nach Nordosten durch die Bresse, die Tümpel / Dombes waren fast leer. Über den Doubs, über die Saone, Dôle und die weiten Wellen der Freigrafschaft, so übersetzt uns Gugel das. In Pesmes machen wir gerne Rast an der Brücke auf der Bank mit den Karrenrädern als Seitenteil, Pesmes ist ein Juwel. In Épinal ins F1, wir hatten Glück, das F1 in Remiremont war voll wg Tour de France, der vorletzte Renn-Tag hoch in die Vogesen bis zum Markstein, da sind wir am Folgetag ruhig mim Moppi hin. Die Route des Crêtes machen wir immer wieder, den Donon, das obere Saartal runter, Rote Saar - Weisse Saar, beide schön. Inzwischen hatten wir genügend Knoten in den Lenker gefahren und sind gemütlich durch Lothringen, ab Saarbrücken die A1 bis Daun, ab zum Herd in der Eifel. Zum Schluss waren es 2200 km in 5 Tagen, unter 4 Liter, insgesamt 1/2 Liter Öl, sonst keine besonderen Vorkommnisse, der Einzüllinder ist gelaufen wie die Mischung aus einem Schweizer Uhrwerk und einer sibirischen Schildkröte.

Grüsse aus der Eifel

Alexandra & maro

 
Rast an der Vierre
 
Argonner Wald
 
Charrey sur Seine
 
bei Annick
 
Route du Champagne
 
Decize mit altem Loire-Flusslauf
 
Gorge der Sioule
 
Unterkunft in Aubusson
 
in den Feldern auf dem Zentralmassiv
 
Première classe in St Étienne
 
Pesmes
 
F1 in Épinal
 
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