SR500-Freunde

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Franche-Comté und Beaujolais Mai 23
Eine Vier-Tages-Tour mit der SR

Unsere Reiseberichte beginnen mit: Die Wetterfrösche hatten uns ein stabiles Hoch vorhergesagt, also Moppi gesattelt und los. Die mittlere Mosel, das Teil an der luxemburgischen Riviera, ist immer wieder schön. Es ist ruhiger als an der deutschen Mosel, dafür das Wetter besser und das Benzin günstiger. Über Thionville nach Lothringen, die alte Stahlstadt Hayange, früher Arcelor, dann Mittal, heute Umstrukturierung. Die Bäche Mad und die kleine Schwester Madine, wunderbar, auch ohne das Freizeitzentrum Lac de Madine. Das südliche weite Lothringen hat einen ganz anderen Charakter als das nordöstliche industrialisierte Lothringen. Nach Süden führt eine Obststrasse, unspektakulär, aber für die Seele, nach Commercy, Void Vacon. Dort treffen wir den Rhein-Marne-Kanal und die D10 mit den Schleusen nach Mauvages, ein Highlight und fast menschenleer, dort geht der Kanal mit einem Tunnel durch den Berg. Weiter nach Südwesten, in Andelot ist ein Dutchie-Campingplatz mit leckeren Fritten und bezahlbaren Chalets, immer wieder gerne. Chaumont hat dieses sehenswerte Viadukt über ein Nebental der Marne, besonders schön im Morgenlicht. Der Weg nach Südwesten geht durch weite geschwungene Landschaften, gute Strassen, wenig Verkehr, einfache Navigation, über Chatillon sur Seine nach Montbard mit seiner imposanten Burg. Wer kennt das Morvan? Eine von vielen nicht beachtete Perle der französischen Mittelgebirgslandschaft, sehr grün, es muss dort ausreichende Niederschläge geben, einsam mit guten Strassen, solange man im Département Côte d'Or unterwegs ist, ein Vorzeige-Département, mit Tische-und-Bänke-Rastplätzen alle 10km. Das Département Nièvre im Südwesten davon ist da etwas anders...Überhaupt wie immer: passt auf beim Wechsel des Départements, auch was die Rennleitung angeht...In Toulon sur Arroux eine Rast auf der Auenwiese, das sind die Orte, wo die Zeit langsamer geht, wir mögen das, dieses unspektakuläre Mittelfrankreich auf dem Land. In Charolles stehen diese leckeren Steaks auf der Weide, in la Clayette ein bourgeoises Wasserschloss, das Alles ist Vichy-Frankreich, unzerstörte Städte, Kommentare zur Historie schwierig.

Nach Osten durch das Beaujolais, eine waldreiche Gegend mit viel Holzwirtschaft und nur im Osten, an den Hängen der Saône, findet man die Bilder, die man hier mit dem Beaujolais verbindet, diese malerischen Weinberge. Als Wein trinken wir aber Corbières und Minervois, die haben weniger Säure. Die Überquerung der Saône West- Ost von klein nach klein ist knifflig, weil nur die grossen Richtungen ausgeschildert sind, der Rest nicht. Östlich des Flusses, in der Bresse, sind die Dombes, eine Tümpellanschaft, alle 5km ein flacher See, wenige Dörfer, viel Gegend, kein Verkehr, ach ist das schön zum cruisen.

Der Ain ist nördlicher Zufluss der Rhone und kommt aus dem Jura, viel Wald, fast menschenleer, wenig Arbeit. Holzwirtschaft, weiter im Norden früher die Feinmechanik = Uhrenindustrie, heute fast nur noch Tourismus. Leute, da ist es leer mit Super-Strassen. Das Wetter wird tatsächlich besser mit den Jahren, noch vor 20 Jahren war Jura die Regengarantie schlechthin, der Klimawandel hat auch im Jura seine Spuren hinterlassen, und für den Tourismus ist das evtl von Vorteil. Der angestaute Ain von Südwest nach Nordost ist eine Traumstrecke und weitgehend unbekannt. Die kalkigen schroffen Felsabhänge geben optisch richtig was her. Der Doubs durchzieht das Jura in Form einer Spingel, ein wunderschöner Fluss, und von den Flusskilometern ist das System Doubs-Saône-Rhone länger als die Rhone selbst, die Namensgebung unterliegt aber anderen Regeln, sonst hiesse die Rhone Doubs.

Am Südrand der Vogesen in Luxeuil noch eine Übernachtung und danach durch die westlichen, sehr grünen Vogesen wieder nach Lothringen, in die weiten Landschaften am Oberlauf der Saar. Es ist ein wenig Technik, auf dem kürzesten und schonensten Weg durch Saarbrücken zu finden, ab in den Hunsrück, denn das Saarland ist sehr dicht bebaut und nicht überall spassig für Moppis, da nehmen wir auch mal die Autobahn, um endlose Ortsdurchfahrten zu vermeiden. Nohfelden und Birkenfed - Oberlauf der Nahe - ein Traum. Morbach - Bernkastel, durch die Vulkaneifel nach Hause, 1565 km in vier Tagen, Ölverbrauch ca 0,3 lit/1000km, keine besonderen Vorkommnisse, der Einzüllinder lebt!

Grüsse aus der Eifel

Alexandra & maro

 
Andelot Campingplatz
Viadukt in Chaumont
Toulon sur Arroux
Chateau la Clayette
und noch einmal das Chateau
Gärtnernde Personen :-)
Unterkunft in Chauffailles
Bild im Bild
der Ain
auf dem Rückweg oberhalb von Morbach
210 kg auf einem Zylinder
 
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