SR500-Freunde

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Elsass
 

Altweibersommer, Wetter wie Samt und Seide, da mussten wir einfach weg...3 Tage und 1000km. Für die "Grosse Tour" hat uns ein wenig die Traute gefehlt, und wir wollten auch nicht in das verlängerte Wochenende um den Nationalfeiertag, wegen Unterkünften und Verkehr. Auf der Rückreise nach Norden haben wir gemerkt, alles richtig gemacht, denn uns kamen die Staus nach Süden entgegen...

Eifel, Mosel, Hunsrück, Rast südlich von Kirn mit dem Geschützdonner vom Übungsplatz Baumholder, Paul lässt schiessen üben. Es ist immer eine Aufgabe, mit Anstand und Freude an K-Town vorbeizukommen, das ist nicht ohne. Am Johanniskreuz waren 3 Moppis, also praktisch menschenleer. In der Abfahrt nach Süden, Überholverbot auf der B48 für ca 15km, keiner vor uns, das ist Glück. Der südliche Pfälzer Wald über die Grenze nach F - Land hinaus, ist für uns eine Märchenlandschaft, aus der Zeit gefallen. Da gibt es die Grüne Grenze, fahrt einmal über Wengelsbach, es ist eine sexy Abkürzung. Windstein, Jägerthal, versteckte Perlen. In Ingweiler, jeder schreipt es anderß, schnell noch zum Super U Betriebsstoffe einholen, in Neuweiler ( Neuwiller) hatten wir ein schnuckliges airbnb für 2 Nächte.

Es gibt das bekannte und touristisch heimgesuchte Elsass in der Verlängerung der Weinstrasse nach Süden, Namen wie Riquewihr und Ribeauvillé, im Prinzip schön, aber zu bekannt und überlaufen, da bleiben wir freudig weg. Aber die schönen Farben des Elsass, der rote Sandstein, das Fachwerk, die himmelblau getünchten Fassaden, das Hellgrün, die bewachsenen Hauswände, Elsass halt, das gibt es auch an weniger gehypten Stellen, und die Senke zwischen Pfälzer Wald und Vogesen ist unsere Lieblingsgegend dafür. Die Autobahn, der TGV und der Rhein-Marne-Kanal nutzen diese Senke.

Ortsnamen wie Lutzelbourg, Phalsbourg, La Petite Pierre sind Vertreter, die auch Lützelburg, Pfalzburg und Lützelstein heissen, interessant der Zusatz "Lützel" für klein / little. Natürlich ist das alles Frankreich, aber die Blüten der aktuellen Namensbildung lassen manchmal schmunzeln. Da wird viel französisiert, nur beim Ort "Schneckenbusch" schwenkten die Namensanpasser die weisse Flagge.

Ich hatte vor Jahrzehnten beruflich mit einem Elsässer zu tun, der beklagte sein Leid, die Franzosen sagten, er sei kein Franzose, und die Deutschen urteilten sinngemäss. In seiner Jugend sprach er nur den regionalen Dialekt. Zum Glück sind die Zeiten toleranter geworden.
Wir lieben das Elsass, eine wunderbare Gegend, und in einem Tag von uns erreichbar.

Wir sind mal wieder den Donon hoch, diesmal die Weisse Saar, die Strecke ist heller und schneller als die Rote Saar, aber beide haben etwas. Die Kreuze am Wegesrand zeugen von den Jungs, die es dort übertrieben haben. Nach Osten zur Mosel, Raon l'Ètape, einkaufen und tanken bei Leclerc. Zurück nach Osten zum Champ du Feu, über den Pass der Köhlerin. (Col de la Charbonnière).

Der Aussichtsturm auf dem Champ du Feu ist nun nach fast 20-jähriger Reparatur zwar endlich fertig, war aber verschlossen, schade. Wir hätten gerne geschaut, ob er noch hoch genug ist, nach Osten über das dunstverhangene Rheintal zu blicken, auf den Schwarzwald, oder ob die Bäume herum zu schnell gewachsen sind...Die Bergwiesen dort sind ein Gedicht. Über die Nordost-Vogesen, der Mt. St. Odile wäre auf dem Weg gewesen, aber da warmascho. Zurück nach Zabern / Saverne. Zabern ist schön, aber zu bisi, verkehrsmässig braucht man im nachmittäglichen Berufsverkehr eine Nahkampfausbildung, sorry, ich bin kein Kriegstreiber. Zabern ist halt eng und das belebte lokale Zentrum.

Von Neuwiller sind wir westwärts nach Lothringen, das weite, wellige, freie Lothringen gefahren, und wer mal da war, weiss, was wir meinen: Strassen mit sanften Kurven, Hügel mit sanften Anstiegen, weite Sichten und Licht ohne Ende. Nichts ist spektakulär, aber alles zusammen ist ein Meisterwerk, und sie lassen euch fahren!  Fenetrange, Munster, Morhange, Dieuze, Rhodes, Albestroff, Francaltroff, Faulquemont, all die Strassen und Tümpel dazwischen, das ist das Lothringen ohne Industrie mit Landschaft bis zum Abwinken.

Natürlich war es anschliessend unser Job, saarabwärts wieder in die Eifel zu gelangen. Über St. Avold nach Saarlouis, dort auf die Autopista bis Merzig, die untere Saar bis Konz, da ist es an der Saar schön und leer, weite Bögen, freies Fahren. In Konz gibt es einen Special, die Eisenbahnbrücke über die Mosel dort hat einen Radweg. Mehr darf ich hier nicht schreiben, aber es funktioniert und spart den Verkehr über Trier, bringt die Spritpreise von Wasserbillig näher. Wir machen das nicht am Wochenende und stören keine Radfahrer. Durch die Südeifel, das Enztal und Prümtal nach Norden, um Prüm herum ist gewohnheitsmässig das Wetter auf dem Minimum, es wurde auf der Leeseite der Eifel wieder besser, und hier haben wir den Holzofen angemacht, war nicht zwingend nötig, aber für die Gemutlickheit.

Grüsse aus der Eifel

Alexandra & maro

 
Becherbach südlich von Kirn
Kirche in Neuweiler
Clocher in Neuwiller
Pfalzburg
Pfalzburg Plaza
Pfalzburg Marie
Rhein-Marne-Kanal
Lützelburg
Zornbach neben dem Kanal
Champ du Feu
Logis Neuwiller
 
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