SR500-Freunde

Zurück zur Startseite
Ardennen im Mai 2023
 
eine kleine Zweitagestour
Wetteronline hatte uns zwei sichere Tage versprochen und es hat funktioniert. Nach Südwesten in die Ardennen, Butgenbach, Stavelot, Hotton, da Pause zum Nachdenken, weil dort tiefe Wolken, fast Nebel, von den Niederschlägen des Vortages übrig waren. Während der halbstündigen Pause wurde es zunehmend besser, und wir mussten unsere geplante Route nicht umlegen. Weiter nach Dinant an die Maas, immer voll, immer eng, immer schön, wohnen möchten wir da nicht. Der Lauf der Maas südlich von Dinant ist für uns mit der schönste Flusslauf überhaupt. Vor Givet überquert man die Grenze B/F, die Spritpreise ändern sich und das Reglement. In Belgien ist die Provinz Namur mit Vorsicht zu nehmen, ungefragte Passbildautomaten allerorten. Die belgischen Provinzen Liège und Luxembourg sind um Welten besser. In Monthermé ist der Zusammenfluss von Maas und Semois, wir sind die Semois am Nachmittag noch ein Stück hoch bis Nohan, weitgehend unbekannt doch immer wieder geht uns da das Herz auf. Wir hatten eine Unterkunft nördlich von Charleville Mèzieres gebucht und gegurgelt, in Charleville habe ein Casino-Supermarkt am Sonntag bis 18h geöffnet. Gesucht, gefunden, freu, das ist nicht alltäglich. Inside eine neue Erfahrung: nur unbemannte Scannerkassen, keine Casino-Mitarbeiter, nur 3 Männer des Wachdienstes an den Kassen.

Alle Regale mit Sprit waren verhangen, wir überlegten, warum? Wir fragten einen Sicherheitsingenieur, ob das mit Jugendschutz zu tun habe. Er verstand die Frage nicht wirklich, sah aber unsere Not, in unseren Augen flammte das Wort Durst. Er sagte, Sprit geht am unbemannten Sonntag nicht über die Kasse, gesperrt. Er hatte für die Kassen eine Masterkarte, fragte uns: Was möchten Sie kaufen? Wir sagten, 6 Dosen Bier und eine Flasche Wein. Er lupfte die Vorhäge vor den Regalen dezent, wir steckten unsere Beute in die Moppihelme, er ging mit uns zur Scannerkasse und steckte die Behälter flink in einen Casino-Sack, ich dachte an: bottle in a brown bag.

Um uns herum lauter Jugendliche, die keine Stielaugen bekommen sollten, aber dieser Sicherheitsoffizier hatte tiefes Verständnis für Seniorendurst, und wir denken gerne an ihn zurück.

Zur Hütte hatten wir noch 20km und die Getränke kamen sicher an, die Gastgeberin hatte den Kühlschrank schon hochgestellt...so geht Glück. Die Hütte war super mit viel Platz, guter Einrichtung, aber hinter Allem steckte die erkennbare Einstellung von Madame, einfach überzeugend. Am nächsten Morgen keine Nebel mehr, die Semois hoch, rüberhüpfen nach Süden zur Maas, über Sedan nach Osten. Da fährt man an alten Betonbunkern vorbei und wir freuen uns, dass diese dunklen Zeiten, zumindest zwischen -F- und -D- vorbei sind, aber wenn  ich diese Landschaft sehe, spielen sich immer noch Szenen in meinem Kopf ab. Unser südwestlichster Punkt was Sassey an der Maas mit der Kirche hoch über dem Dorf, wo Tafeln an das Grauen erinnern, heute alles friedlich ist.

Über das nördliche Lothringen sind wir nach Luxemburg, Sprit fassen, durch die kalkigen Felsen der luxemburgischen Schweiz, eine Märchenlandschaft, Larochette, Müllerthal, und dann Sauer und Our hoch, weitgehend unbekannte Juwele für Wanderer und Moppifahrer. Durch die Schnee-Eifel zurück nach Lessenich, trocken.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zurück zum Überblick Reisen