SR500-Freunde

Zurück zur Startseite
Alpen im September 2023
 

Die Wetterfrösche hatten ein stabiles Hoch versprochen...ja, so fängt es immer an.

Der Spätsommer ist unsere liebste Zeit fürs Moppi, besonders für die Berge. Was ist Glück? Du nimmst Dir Highlights vor, das Wetter hält, der Einzylinder läuft, die Quartiere passen, Schwein gehabt, Danke.

Der Verlauf des ersten Tages war geprägt vom Ziel, der Abteikirche Neresheim, später mehr, Quartier in Nördlingen. Den Mittelrhein haben wir schnell zurück gelassen, es gab "Restfeuchte". In Rheinhessen kam die Sonne raus, und die Landstrassen über Wörrstadt schneiden das Rheinknie elegant ab. Worms und Ludwigshafen sind interessant, aber die Peripherie der Umgehungsstrassen langweilg, für uns hiess es nur, schnell durch, das erste Ziel war Mannheim, der hysterische Kern mit Wasserturm. Die alte Residenzstadt Mannheim überrascht! Südlich ist Schwetzingen mit der beeinduckenden Schlossanlage, von der wir uns gerne mehr angeschaut hätten, unser Pech, Sonntag, Hitze, Sonderveranstaltungen, heisst knallvoll, niX wie wech. Gerne kommen wir dahin zurück unter anderen Voraussetzungen. Den Weg nach Osten haben wir die BAB gefragt, dichtbebautes Gebiet mit gut entwickelter Verkehrsüberwachung, erst hinter Heilbronn sind wir wieder auf die Landstrasse, über die Alb nach Nördlingen, also Murr und Kocher.

Die Abteikirche Neresheim ist ein Fall für hoffnungslose Kitschliebhaber, Barock bis zum Abwinken. Ich bin kein Kleriker, aber wenn Kirche, dann katholisch und Barock, nur für die Augen, nicht nachdenken.

Auf dem Weg nach Süden, ins Allgäu, haben wir aus Zeitgründen die A7 gefragt bis Oy, denn wir hatten Bormio als Tagesziel und entlang der Iller auf Landstrasse hätte das zeitmässig nicht funktioniert, schade. Tannheimer Tal, Nachdenken über das AT-Verständnis von Standgeräusch, Hahntennjoch, Reschen, Prad, Stilfser Joch und runter nach Bormio. Für gute Buildn auf dem Stilfser Joch war die Sonne schon zu weit im Westen, die Bilderbuchkehren des Nordhanges im Schatten. Der Strassenbelag ist gruselig, die Nordostseite ist richtig schlecht, die Südwestseite erheblich besser.

Wir hatten den Gavia geplant, der war in Wolken und so sind wir direkt nach Tirano, den Bernina hoch. Für mich ist Bernina einer der schönsten Pässe der Zentralalpen mit der Besonderheit der Rätischen Bahn, das ist Ingenieurskunst. Runter nach St. Moritz, das Obere Inntal von Silvaplana bis Maloja entlang der Seen ist ein Gedicht. Der Maloja ist der asymmetrischste Pass jemals gesehen, flach im Nordosten und dann im freien Fall nach Südwesten. Über Chiavenna zum Lario, ich habe mich daran gewöhnt, dass rund um den See den ganzen Tag eine geschlossene Autokolonne mit 50kmh fährt, wenn es läuft, kein Stau ist. Freie Strecken mit freiem Fahren gibt es nicht. Ab Menaggio nach Westen über Lugano, die Fahrerei bleibt gleich, der Sprit wird 10ct billiger. Bei der Navigation durch Lugano (eng) heisst das Zauberwort Ponte Tresa. In Luino kamen wir an den Lago Maggiore, Ostufer südwärts bis Laveno, die Fähre zum Westufer, spart Kilometer, ist ein Erlebnis und bezahlbar. In Omegna hatten wir ein airbnb.

Ein festes Ziel war der Simplon, ein Lasterpass, aber richtig schön. Teile sind wir auf der alten Trasse gefahren, das nächste Mal möchten wir noch mehr alte Abschnitte mitnehmen, das muss man aber gut vorbereiten, da nicht ausgeschildert. Für uns ist das Highlight des Simplons die Brücke über den Ganterbach, das ist Stassenbaukunst, eine schnelle Brücke mit Gefälle und Kurven. Unten in Brig viel Kurverei, bis man auf der Strecke nach Gletsch ist, dem Abzweig von Grimsel und Furka. Ich kenne keinen anderen ausgeschilderten Punkt, der so winzig ist wie Gletsch und so kardinal bei der Streckenentscheidung, in Gletsch stehen ja nur fünf Häuser. Der Rhonegletscher ist fast nicht mehr existent. Oben auf dem Grimsel diese unnachahmliche Farbmischung aus Grau, Grün, Rosa, Braun und dem Himmelsblau, bei Sonne eine Veranstaltung! Der Weg nach Norden ist ein Abschied aus der geliebten dünner besiedelten Bergwelt und ein Abstieg in die dichtbesiedelten und hochgradig geregelten Gebiete von Helvetien mit all den bekannten Eigenschaften, es ist so wie es ist. Irgendwann auf dem Weg nach Westen erreichten wir das französische Jura, wo wir ein bezahlbares airbnb hatten. Nach Norden kommt man da gut nach Montbéliard / Sochaux / Belfort, die Autobahn auf diesem Teilstück ist gratuit und man sieht das gigantische Peugeot-Werk, weshalb Sochaux eine so teure Fussballmannschaft hat, Leverkusen, Hoffenheim und Wolfsburg lassen grüssen. Ab in die südlichen Vogesen, morgens mitten in der Woche, g...ut. Über die Route des Crêtes und den Col de la Schlucht zum Fels von Dabo, immer eine Reise wert, ausser am Wochenende. Die obere frz. Saar, das südliche Lothringen, in Saarbrücken auf die A1 Richtung Norden. Das Saarland ist fast überall so dicht besiedelt, dass mit dem Moppi auf der Landstrasse keine Freude aufkommt. Nach 5 Tagen und etwas über 2000km begrüsste uns unsere Katze, Danke an den Einzylinder, der ausser Benzin und Öl nichs gebraucht hat, in den Tälern nicht geklingelt und auf den Pässen frei hochgedreht, das mögen wir, und wir können 8 Stunden darauf sitzen. Der grosse Tank schenkt Gelassenheit, wenn man in den dünnbesiedelten Bergen fährt und über Länder mit abweichenden Benzinpreisen hüpft. Der Sprit in AT ist nicht mehr so günstig wie vor 6 Wochen.

bis zum nächsten Mal

Alexandra & maro

 
Rheinhessen
Mannheim
Schwetzingen
Schwein haben
Kocher auf der Alb
Nördlingen
Neresheim
Reschen
Stilfser Joch Südseite
Logis in Bormio
Bernina
Wetter kommt hoch
Laveno am Lago Maggiore
Simplon
Und noch einmal Simplon
die Ganterbrücke
Grimsel
Logis im Jura
die Schlucht
Dabo
 
Zurück zum Überblick Reisen