Météo hatte eine gute Prognose abgegeben, die SR frisch geserviced und eine schnuckelige Unterkunft in Braux gefunden mitten in der Hochsaison - nichts wie auf! Über Ostbelgien und die Amel, die Salm, dann ist man schon mitten in den Ardennen. Früher waren die Ardennen oft ein Regenloch, mit den aktuellen Änderungen werden sie freundlicher. Über die Höhe von Samrée an die Aisne, auch die Belgier haben eine kleine Aisne. In Hotton an der Ourthe wollten wir Pommes essen, aber die Kirmes hatte unsere Lieblingsfritérie zugeparkt - geschlossen.
Es gibt einen Schleichweg südöstlich an Marche vorbei, denn Marche ist uns zu bisi. Weiter über Rochefort und Beauraing nach Givet an der Maas. Die alte Stahlindustrie an der Maas wird inzwischen sauber zurückgebaut, keine rostfarbenen Industrieruinen mehr. Fumay, Revin, Monthermé sind die klassischen Stationen auf dem Weg flussauf nach Süden, in Monthermé Rast gemacht am Fluss. Dort ist der Zusammenfluss mit der Semois, die Franzosen schreiben Semoy, unser Lieblingsflusstal in der Gegend mit traumhaften Moppistrecken, die auch jetzt in der Hochsaison fast leer waren (unter der Woche). Ein Schmankerl ist hoch nach Rochehaut, die Schleife von Frahan zu fotografieren, für und die schönste Schleife der Ardennen. Wetteronline zeigt uns von zuhause das aktuelle Wetter dort, dank Webcam exakt an der richtigen Stelle, die uns auch sagt, wann sich der häufige Tal-Frühnebel dort auflöst.
Bouillon nehmen wir gerne mit, aber das ist schon deutlich touristisch, wir hatten Glück, Freitagmorgen, danach war eine Grossveranstaltung das ganze Wochenende und die Stadt ein einziges Parkverbot. In Bouillon kann man sich mit der Flussschleife und dem Tunnel schwindelig fahren, wo sind Nord und Süd, wohin fliesst die Semois? So langsam wächst unser Trainingszustand. Östlich von Bouillon an der N865 halten wir oberhalb der Flusschleife von Dohan, eine schöner grosser Parkplatz mit Bank und Panorama. Leider sehen wir in dieser Kurve jedes Jahr frische Blumen, denn die Kurve dort, g...ute Strecke, verlangt leider roten Zoll, wir rollen da aber gemütlich durch. Passop!
Weiter über Neufchateau nach Martelange, oder Martelingen, ein Unikat der Tankstellensituation. Die Nationale 40 verläuft auf belgischem Gebiet, der Ostrand der Strasse ist Grenze zu Luxemburg, und dort sind über 10, vielleicht 15 Tankstellen in Reihe, einige Marken sind mehrfach vertreten. Ansatzweise vergleichbar habe ich das nur in Andorra gesehen, aber in Martelange passiert das konzentriert auf 500m, nicht auf viele Kilometer verteilt.
Die obere Sauer um Esch ist ein Traum, und touristisch erstaunlich ruhig, wir waren fast alleine auf der Strecke. Unterhalb von Göbelsmühle schneiden wir nach Nordosten die Ecke zur Our ab, die man in Stolzemburg erreicht, flussaufwärts bis Dasburger Brück, dort ist die letzte
Lux-Tanke für uns, eine Q8 mit bekannt spitzenmässigem Saft, unsere SR merkt und mag das. Durch die Südeifel / Schneifel wieder nach Hause zum nördlichen Eifelrand. Wir hatten knapp 600km "ohne besondere Vorkommnissse", die SR ist gelaufen wie ein Uhrwerk und hat nur 250ml Öl verbraucht, für andere Moppis vielleicht viel, für eine betagte SR schön wenig.
Grüsse aus der Eifel
Alexandra & maro |