SR500-Freunde

Der Weg aus der Eifel dorthin ist nicht wirklich weit, unter 450km. Schnell über Autobahn und Brüssel, ein ernsthaftes Loch, südlich daran vorbei kostet mehr oder weniger Zeit, und  Valenciennes oder Lille gefallen auch nicht jedem - wir haben Brüssel gewählt, mit Glück fliesst der Verkehr. In 5h waren wir in Wissant, ohne Maut, wenig Aufwand für ein besonderes Stück Meer, vom Massentourismus liegengelassen - fein!

Der Camping Municipal ist gross, wirkt aber nirgendwo anonym, technisch, kommerziell, das ist eine Leistung: er bleibt "familiär", wir haben uns wohl gefühlt, als wirkliche Gäste, bewundernswert.

Der Weg zum Strand braucht 5min zu Fuss und 2min mit dem Wello. Bei Ebbe ist der Strand riesig, Breite mal Tiefe. Tonangebend waren die Kiter, in dieser Anzahl noch nicht gesehen.

Wissant hat eine Klasse Lage "entre les deux Caps". Auf der Karte sticht das Cap du Griz Nez stärker hervor, die engste Stelle des Kanals, aber optisch bietet das Cap du Blanc Nez deutlich mehr. Es ist einfach dieses wenig berücksichtigte Stück Küste zwischen Sangatte und Wimereux, was den Charme dieses Abschnittes ausmacht, und schaut Euch im Vergleich die Preise an zum Rest der französischen Küste, konkurrenzlos, bitte selbst ermitteln, wir hatten ein Chalet für nominell bis zu 6 Personen, mit 3-4 Leuten ist es optimal genutzt. Interessant sind die Ortsnamen dort, sie verraten den Übergang vom Flämischen zum Frankophonen, wie soll ein Franzose auf Bazinghen kommen? Genau genommen spricht man dort Picardisch, und im sehenswerten Film "Willkommen bei den Sch'tis" wird das humorvoll eingebaut.

Ein Highlight südlich von Wissant ist das Fort Mahon bei Ambleteuse. Nein, ich bin kein Militarist, ich mag Fotomotive, Sehenswürdigkeiten, Louis XIV und Vauban sind gruselige Vergangenheit, dieses Stück Militärarchitektur an exponierter Stelle aber bleibt. Die deutschen WK II-Bunker aus grauem Beton blieben auch, aber ihr Anblick erzeugt bei mir nichts Positives. Die Namen zeugen von düsterer Geschichte. Jeder Geschmack ist anders. Dazwischen Dünenladschaften für Wanderer, wir waren nicht so gut zu Fuss, und Fahrwege oben auf dem Kliff sind zum Glück nicht da, gut für die Natur. In der Hauptsaison Juli und August möchten wir aber nicht dorthin.

Grüsse aus der Eifel

Alexandra & maro