SR500-Freunde

Start in der Nähe von Euskirchen, von da über den Rhein nach Osten. Das Tal der Bröl entlang der B 478 ist malerisch und kurvig. In der Verlängerung führt es uns bis zur A4 südlich von Olpe, Gerlingen. Die A4 nutzen wir nur taktisch, um schnell aus dem Loch zu kommen und über den Hügel zu hüpfen. Die B54 / 517 bringt uns nach Kirchhundem, der Basisstation für das Rothaargebirge, das sind Moppistrecken vom Feinsten. Bad Berleburg liegt schon an der Eder, für Rheinländer ist das fast Ostblock, aber schön! Frankenberg an der Eder hat eine feine Altstadt, um die man natürlich herumgeleitet wird, die möchten Ruhe, verständlich. Weiter über Fritzlar, Melsungen und Eschwege in den Hainich und nach Mühlhausen. Das sind alles gute Strassen mit Kurven und wenig Verkehr. Von Nordhausen am Südrand des Harzes sind wir in ein Dorf bei Braunlage zum Schlafen, Klasse Unterkunft. Wir waren zuvor in der Gegend, und die Konstellation der Orte Sorge und Elend hatte es uns angetan. Ja, da gibt es nicht viel zu verdienen und die Situation der Wälder ist so katastrophal, das habe ich in den letzten 30 Jahren nicht gesehen, da bringt selbst das Holz kein Geld mehr. Kommt in die Eifel, bleibt nachts liegen, und ruft Euren Freund an: hole mich hier raus, ich liege zwischen Weibern und Engeln. Nix Sorge und Elend. Der Südostharz ist trocken und lichtdurchflutet, in Sangershausen stiessen wir auf die B180, die uns eine weite Strecke nach Südost getragen hat. Eine Perle ist Freyburg an der Unstrut, da kommt der Rotkäppchensekt her, leckerer Ost-Champagner. Die weitere B180 ist dann etwas zäh, bis man den Nordrand des Erzgebirges erreicht. Der Nordrand des Erzgebirges ist ein Traum, Annaberg-Buchholz, Jöhstadt, Olbernhau, das sind teilweise Märchenlandschaften. In Deutschneudorf gibt es einen Grenzübergang über den Bach nach CZ, den Viamichelin nicht kennt, der aber eine Super-Abkürzung ist nach Osten. Wir dachten: da MUSS es etwas geben, google maps zeigt das, wenn man richtig reinzoomt. Wir hatten eine Unterkunft südlich von Teplice als Ziel, und dafür hat uns das sehr geholfen. In Teplitz noch schnell Betriebsstoffe eingekauft und getankt, dann auf einen Bauernhof mit Caravan im Garten.

Die CZ - Südseite Erzgebirge ist total zwiegespalten: weiter unten die Braunkohle-Industrie von Most und Chomutov, in den Südhängen verschlafene Landschaften, die ganz schlecht von Ost nach West durchfahrbar sind, also die Autobahn nehmen, das ist dort stressfreier, als sich durch die Gerwerbegebiete zu schlängeln. Ab Chomutov geht die N7 effektiv nach Nordwest bis oben auf den Höhenzug, g...ute Streckenführung, und dann links abbiegen auf die N 223 nach West, und von der gesamten Tour empfanden wir das als das schönste Stück, bis Oberwiesenthal zur Grenze. Der Abstieg vom Fichtelberg nach Westen liefert sagenhafte Blicke nach Westen. In Oelsnitz sind wir aus taktischen Gründen auf die A72 nach Südwest, um Hof schnell hinter uns zu lassen, durch den Frankenwald zur Rhön, weiter zum Vogelsberg, in Schotten gaaaanz langsam gefahren, wir mögen keine Rennen. Obwohl keine BAB-Freunde, die A45 bringt einen sehr ökonomisch nach Nordwesten, da ist dicht besiedeltes Gebiet und die Hessen lieben Verkehrüberwachung, dann lieber A45 bis Herborn. Der Weg über den Westerwald, die Fuchskaute, war ruhig, kühl und glatt, bis nach Hennef, da tauchten wir in Verkehr und Hitze ein, aber wir waren ja schon fast da. Im Sommer ist das für uns auch immer ein Spiel mit den Temperaturen, mit einer wassergekühlten Möhre und E-Starter machst Du bei einem unkalkulierbaren Halt wg eines Unfalls einfach die Kiste aus. Mit einer SR musst Du immer abwägen: Kiste ausmachen und nach 5min Probleme beim neu-Starten oder laufen lassen und das Öl wird mal eben 20 Grad heisser, obwohl es schon im oberen Bereich ist ? Aber wir möchten uns nicht beschweren, die SR ist eine tolle Kiste fürs Motorrad-Wandern.

Grüsse aus der Eifel

A & m