RADPLAN DELTA
 
NABEN
 
Was ist das Wichtigste am Fahrrad? Diese Frage ist zwar nicht beantwortbar, da am Renner kein Teil verzichtbar ist, aber vom Gefühl her wissen wir, dass Naben wohl dazugehören müssten.
 
1) Konuslager sollen so locker eingestellt sein, dass im ausgebauten Zustand ganz minimales Spiel fühlbar ist. Wird der Schnellspanner geschlossen, verschwindet dieses Spiel und auf Höhe der Bremsen darf man nicht mehr quer wackeln können.
Fast alles, was heute an Konusnaben über die Theke geht, ist zu hart eingestellt, da die meisten Käufer ohne Kenntnis des obigen Sachverhaltes meckern würden, wenn sie bei einer neuen Nabe im Laden schon Spiel merkten! Aber genau dann ist es richtig. Man muss der Nabe 500 km Zeit geben, sich einzulaufen, danach kann man geringes Spiel immer noch wegstellen. So bekommt man dauerhafte und glatte Laufbahnen, sonst gibt es Hobelspäne.
 
2) Industrielager haben bauartbedingt eine begrenzte Lebensdauer, vor allem, wenn sie nicht nachstellbar sind, und das sind die Wenigsten. Solange profitiert man vom geringeren Gewicht, häufig glatterem Lauf und von geringeren Kosten. Eine Novatec - Hinterradnabe mit Industrielagern und 270 Gramm Gewicht kostet weniger als ein Drittel einer Dura - Ace 7700 mit 330 Gramm Gewicht. Da darf man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Nach vielleicht 30.000 km wird man bei der industriegelagerten Hinterrad - Nabe zumindest
das rechte Lager tauschen
müssen. Solch ein Lager kostet unter 10 € beim SKF -Stützpunkt und mit etwas handwerklichem Geschick kann man es selbst machen, ohne das Rad auszuspeichen. Danach ist es wieder neu!
 
3) Radialaufspeichung vertragen nicht alle Nabentypen. Dabei gibt es alle Kombinationen:
a) Nabe radial freigegeben, funktioniert auch. Beispiel: Mavic MR 601
b) Nabe radial freigegeben, aber Flanschausrisse, z.B. Hügi 18 Loch VR - Nabe.
c) Nabe nicht radial freigegeben, funktioniert aber: Camp. Veloce
d) Nabe nicht radial freigegeben, soll man auch lassen, z.B. Ultegra 6500.
 
  Die Belastung des Nabenflansches bei Radialeinspeichung hängt von vielen Faktoren ab. Unter Anderem:
 
e) Felgenhöhe: je höher desto unkritischer
f) Speichenspannung: zu tief ist sehr kritisch, hoch ist gut, zu hoch sieht man selten.
g) Speichenanzahl: mehr Speichen heisst weniger Last auf einem einzelnen Loch.
h) Speichenstärke: Laser oder Revolution oder CX - Ray federn im Mittelteil Belastungsspitzen ab, deshalb weniger Stress. Schlecht sind glatte 2 mm Speichen.
i) Gleichmässige Spannung durch sorgfältige Handarbeit ist weniger gefährdet als maschinengespeichte Räder mit statistisch verteilter Spannung.
k) Speicheneinhängung: Kopf innen erzeugt bei Querbelastung weniger Speichenzug als Kopf aussen.
l) Flanschdurchmesser: mehr Platz zwischen den einzelnen Löchern bringt mehr Tragkraft, da selten ein einzelnes Loch ausreisst.
m) Fahrergewicht, Reifendruck und Fahrstil / Strassenzustand
n) Das Wichtigste zum Schluss: Wieviel Material ist, von den Speichenlöchern nach aussen gemessen, da: 4 mm sind satt, 3,5 mm wird eng, 3 mm ist schon wenig.
 
DELTA bemüht sich, je nach Anforderungsprofil, um die optimale Aufspeichung. Dabei kann es vorkommen, dass ein bestimmter Vorderradtyp, der in der Produktbeschreibung radial gelistet ist, nach erfolgtem Kundengespräch, z.B. wegen des Einsatzes / Gewichtes, gekreuzt aufgebaut wird. Dies dient der Sicherheit. Bei einigen Konstruktionen bietet die einfache Speichenkreuzung die Vorteile von radial in Verbindung mit der Sicherheit von gekreuzt.
 
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