RADPLAN DELTA
 
VOM FLATTRIGEN UND FLATTERFREIEN FAHREN
 
Wo kommt es her, wie fühlt es sich an, wer kann es erklären - das satte Fahrgefühl?
 
Ich sitze gerade über einem Radmagazin und lese. Lese von Neigungen des Rahmens, sich bei schneller Fahrt aufzuschaukeln.. Ganz gefährliche Sache....
Ich nehme dies zum Anlass, ein wenig zu berichten von Dingen, die ausschlaggebend sind und von Dingen, die sich gut anhören und vielleicht teuer, aber komischerweise dann doch nicht so wichtig sind.
Ganz entscheidend ist der richtige Steuersatz, richtig montiert und eingestellt.
 
1) keine Eindrücke an den unteren Laufbahnen, kein Einfedern um die Nullposition
  (kommt von zu strammer Einstellung oder zu weichem Laufringmaterial oder zu kleinen Kugeln)
 
2) Einstellung nicht zu lose, 2 Teste geben Aufschluss:
  Rad am Vorbau anheben und zurück auf den Boden fallen lassen. Wenn es brummt: zu lose!
Vorderradbremse ziehen, Lenker belasten und kräftig am Lenker vor- und zurückruckeln. Spiel spürt man sofort.
Die optimale Einstellung ist die Lockerste, bei der kein störendes Spiel bemerkbar ist.
 
Die Steuersatzbauart ist ebenso entscheidend: unten ist wegen des hohen Druckes eine Wälzlagerung besser, oben für optimale Seitenführung und Sensibilität eine Kugellagerung. Wenige Produkte zeigen diese Hybridform; wenn es optimal werden soll, mische ich zwei Sätze. Kosten! Heute sind aus produktionstechnischen Gründen immer häufiger lose eingelegte Laufflächen anzutreffen, auch bei sauteuren Produkten.. Das ist MURKS, wenn die Einlagen sich aufgrund flacher Winkel quer wegschieben lassen! Wer alpin fährt und ständig vor Kehren von 70 auf 25 runterbremst, weiss, wie schnell das am Ende ist.
 
Die harte Konterung konventioneller Steuersätze ist wichtig, dazu gehören Schlüssel mit präzisen Flanken. Kaum eine Mutter wurde öfter geraped als die Steuerkopfmutter.
Die A-Headsets lassen sich weniger präzise einstellen, gleichzeitig ist die Gefahr von zuviel Druck aber auch geringer, also eher von Vorteil.
Wenn sich die Chose gar nicht einstellen lässt, dann vielleicht weil schon wieder ein 1000€ Rahmen ohne Planfräsung der Steuerrohrenden verkauft wurde....
 
Und nun noch ein Montagetipp: Vor Montage der Gabel über die untere Steuersatzhälfte ein 3-4 cm breites Stück MTB Schlauch drüberziehen, Gabel von unten einstecken und mit dem Schlauchstück den unteren Teil "einpacken". Die Manschette wirkt wie ein Lenkungsdämpfer, der Erfolg ist frappierend. Ausserdem schützt sie das Rad an einer der kritischsten Stellen. Mit Bestem Dank an Udo Hack, ein Grosser.
 
Ein ebenso wichtiger Punkt ist der Auswuchtzustand des Vorderrades. Wer von Euch fährt Auto ohne Auswuchten? Fast keiner! Wer fährt Fahrrad ohne Auswuchten? Fast alle! Kontrollen:
 
Höhenschlag der Felge, wenn ja, beseitigen.
Rundlauf des Reifens: optische Kontrolle, evtl. neu aufziehen, ansonsten günstiges Fabrikat wählen.
Dynamische Unwucht durch das Gewicht der Verbindungshülse in der Felge. Wenn ja, Reifen und Felgenband entfernen, mit 8 mm Bohrer neben dem Felgenstoss im Felgenbett 4-6 Erleichterungsbohrungen anbringen. Diese Arbeit ist bei DELTA Laufrädern, wenn nötig, inklusive, auch wenn es keiner merkt. Bei der Positionierung helfen wir.
Art und Gewicht des Ventils sind wichtig. Entgegen üblicher Annahme ist die schwerste Stelle von guten Rädern gegenüber des Ventils, also im Zweifelsfall langes Ventil bevorzugen.
Sollte bei Beachtung aller obigen Punkte noch ein Restfehler bleiben, Konterring auf Ventil in Betracht ziehen. Zum Schluss gehört der Tachomagnet nicht irgendwohin, sondern nach Auspendeln an die richtige Stelle!
 
Zuletzt noch ein Wort zu Reifen: Wer vorne und hinten dasselbe montiert, sollte sich über nicht viel beschweren. Vorne sollen Reifen mit einheitlicher Mischung, sei es Russ, heute vornehmer Carbon, oder griffiges Siliciumoxid drauf. Die Fachleute bestätigen, dass häufig die bunten Reifen zu Lasten von technischen Eigenschaften gehen. Auch deshalb hat DELTA nur schwarze Reifen. Momentan sehr gut: Vittoria Rubino Pro (Russ). Hinten rollt so etwas aber nicht richtig. Da gehört ein Zweikomponentenreifen hin, der in der Mitte für guten Verschleiss und wenig Widerstand sorgt, aussen ausreichend Grip bietet. Momentan sehr gut: Michelin Axial Pro Race .
Wer einen Rubino Pro hinten fährt, oder einen alten Conti GP, keinen 3000, hat zwar guten Grip und langen Lauf, kommt aber nicht richtig voran. Die Reifen gehören, mit dem richtigen Druck, ganz entscheidend zum satten Fahrerlebnis.
 
GEWICHT FAHRER PLUS RAD DURCH 10 BEI 23 MM REIFEN GLEICH DRUCK IN BAR, VORNE UND HINTEN!
 
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