RADPLAN DELTA |
wieviele Speichen für welche Felge? |
ein wenig Klugscheisserei über Mechanik |
Liebe Rasefreunde, seit über 40 Jahren stricke ich Räder und versuche immer noch, dass die Dinger besser werden, doch was ist besser? Im Rallysport gibt es eine Grundregel: wer zuerst ankommen möchte, muss zuerst einmal ankommen. Nun kann ich nicht behaupten, mit den Laufrädern von hier hätte es nie Defekte gegeben, aber ich versuche mein Bestes, dass sie so selten wie möglich sind und dass die Stabilität so ist, dass man nicht vor der Kurve nur deshalb bremst, weil die Fuhre sich unpräzise anfühlt. Die Räder müssen bis an die Haftungsgrenze des Reifens absolut zweifelsfrei ihre Arbeit machen. DELTA hat immer wieder neue Produkte, die Industrie auch, und ich möchte interessierten Fahrern die Möglichkeiten und die Grenzen erklären. Ein absolut kardinaler Punkt ist die Felgenhöhe. Geht in Formeln zur Statik / Festigkeitsberechnung von Profilen, Jetzt kann / möchte man Felgen nicht beliebig hoch machen, sie würden beliebig schwer oder beliebig dünnwandig. Also ist Augenmass gefragt, der beste Arbeitspunkt für die jeweilige Anwendung. Nun sind die Fahrer auch noch verschieden, ein Jugendfahrer mit 45 kg, ein statistischer Normalfahrer mit 75 - 80 kg und Recken mit über 100 kg verlangen andere Lösungen. Um es übersichtlicher zu halten, beziehe ich mich auf den mittleren Fall und Radgrösse 622.
Diese Speichenzahlen sind aber an Bedingungen geknüpft:
Ein Laufrad ist ein komplexes Gebilde, bei dem alle Parameter zueinander passen müssen. Die Physik lässt nicht mit sich verhandeln, wir sollten sie respektieren. Es gibt Industrielaufräder, die auf Daten schielen, schick aussehen und anfangs gut fahren. Eine 23 mm hohe Felge kann hinten langfristig nicht mit 20 Speichen funktionieren, egal wer das baut, mit welchem Aufwand. Das liest sich im Prospekt gut, ein Jugendfahrer kann darauf ein paar Rennen gewinnen, aber ein erwachsener übler Treter nicht dauerhaft glücklich werden. DELTA baut auch leichte LRS, und sagt wofür, wofür nicht. Wenn 2:1 Speichenverhältnissse am HR zum Zuge kommen, sind die Bedingungen an die Höhe noch etwas schärfer:
Wenn man diese Werte überzieht, bekommt man Räder, die im Fahrbetrieb quer oszillieren, das heisst schwingen. Das bedeutet ständige dynamische Belastung und subjektiv unpräzises Benehmen. Diese Werte sind nirgendwo ausgerechnet, basieren auf reiner Fahrpraxis eines 85-90kg-Fahrers. Es mag auch ein wenig anders gehen, aber irgendwann kommen halt Grenzen, und meine Kunden sollen sie nicht zu spüren bekommen. Deshalb gibt es halt woanders auch leichtere Räder als hier. Ob sie dann auch schneller sind, überlasse ich dem Urteil des Fahrers, wir haben ein freies Land. Viel Freude auf zwei Rädern wünscht Euer maro moskopp |